Samstag, 27. Februar 2010

Freiburger Kirchenfürst droht BRD Ministerin

Wir leben in einer Oligarchie, die formal als Demokratie bezeichnet wird.
Zu den Oligarchen gehört auch die christliche Romsekte (andere Bezeichnungen: Vatikan, katholische Kirche).
Dies lässt sich leicht an der Wirklichkeit im Land feststellen. Vorausgesetzt, man ist nicht trübsinnig.

These + Antithese = Synthese.
Die erfolgreiche Formel der Politik und der Meinungsindustrie.
Sowohl Politik als auch Meinungsindustrie erschaffen gemäß dieser Formel Rahmen, innerhalb denen debattiert werden darf, ohne sich dem Verdacht der Ketzerei aussetzen zu wollen.
Abweichende Meinungen gelten als "unzulässig", "maßlos übertrieben", "extremistisch", "irreführend", "inakzeptabel", "den öffentlichen Frieden störend", "die freiheitlich demokratische Grundordnung bedrohend" und dergleichen mehr. Kurz, die Basis einer demokratischen Diskussion wird von vornherein derart aufgeweicht, das ein morastiger Sumpf als geächtetes Podium übrigbleiben soll.
Achte jeden, der nach Wahrheit sucht. Verachte jeden, der meint, die Wahrheit zu besitzen. 
Anwandlungen sozial verträglicher Vernunft sind historisch betrachtet unter den Herrschern nur sehr selten vorzufinden, was wiederum darauf schließen lässt, das es sich in Anbetracht unserer Tage um kein historisches Phänomen handeln kann, sondern um eine Dauererscheinung. Eine Dauererscheinung, die selten, aber immerhin, von der Antike bis heute über Ausnahmeerscheinungen verfügt. Der historische Standard unterscheidet sich demnach nur in der Namensgebung oder der jeweils modernen Interpretation dieser Dinge.
Wer mit dieser Aussage Schwierigkeiten hat, sollte das jeweilige Ergebnis hinzuziehen. Entscheiden etwa Floskeln über Taten? Was nützt den Insassen des Konzentrationslagers Guantanamo die Floskel eines US- Präsidenten, bei Amtsantritt das KZ auflösen zu wollen? Bewahrt etwa die Floskel Steuergerechtigkeit vor der praktizierten und stetig geförderten Steuerungerechtigkeit? Verhindert etwa unsere christlich humanistische westliche Wertegemeinschaft die Ausbeutung, ja das Leid zahlloser Kinder? Was brachte und bringt die heilige Floskel der Nächstenliebe dem südamerkanischen Tagelöhner, der sich auch für ihre Bananen vergiften lässt, um die kärgliche Lebensgrundlage seiner Familie abzusichern? Nur an ihren Taten werdet ihr sie erkennen!
Und so ist es auch keine Ausnahmeerscheinung, die uns dieser Tage als Skandal in der katholischen Kirche aufgetischt wird.
Gerade die Bischöfe sind es, die durch Wort und Tat diesen Skandal verschuldet haben!
Sie kennen die Historie ihrer Kirche. Sie wissen darum, das es sich um keinen temporären Skandal handelt, sondern um Jahrhunderte lang betriebene Praxis. Sie waren es, die schützend ihre Hand über die Straftäter hielten und halten. Nicht, weil sie etwa nächstenliebende Samariter sind.
Ihr jetziges Versprechen darüber, die an die Öffentlichkeit geratenen Vorgänge untersuchen zu wollen, ist eine weitere leere Floskel dieser Scheinheiligen. Die Täter dürfen zugleich ihre Richter sein. Die Oligarchie ermöglicht es ihnen, außerhalb staatlicher Rechtsnormen zu handeln. Ein verurteilter Ladendieb, vielleicht noch Hartz IV- Empfänger, kann von einer solchen Gerechtigkeit nur träumen.  
Walter Wichser ist nicht nur die Scheinheiligkeit, sondern auch die Dreistigkeit in Person, wenn er für die Misstände, die er zu verantworten hat, in bester Verdunklungsabsicht eine sog. "sexuelle Revolution" aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts verantwortlich wissen will. Die öffentlich gemachten Vorfälle aus den 50iger Jahren sind dann wohl das Produkt hellseherischer Dekadenz?
Die Unschuld dieser Scheinheiligen sehe ich stets und ständig kotzen.

Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gehört bestimmt nicht zu den Menschen, die ich sympathisch finde. Doch ihre Aussage, die Kirche behindere die Aufklärung über diese Vorfälle, ist eindeutig ehrlich gemeint und auch richtig.** In diesem Punkt hat sie meine volle Unterstützung. Leutheusser-Schnarrenberger betreibt hier kein politisches Kasperletheater, sondern handelt nachgewiesen aus Überzeugung. Sie ist seit Jahren eine engagierte Kämpferin gegen kirchliches Unrecht.
Nur, weil sie einen Fakt auf den Tisch legt, schallt es bereits aus den Reihen ihrer politischen Partner, sie "gehe eindeutig zu weit". Ein Erzbischof verlangt von einer weltlichen Ministerin eine Demutsbekundung, in dem sie sich der Falschaussage beschuldigen soll. Er setzt dabei sogar ein Ultimatum von 24 Stunden. Wer gibt diesem Kuttengeier das Recht dazu, solche Drohungen ungestraft aussprechen zu dürfen?
Bedeutet ein solches Gebaren etwa kein Angriff auf die "freiheitlich-demokratische Grundordnung"? Soll dieses Subjekt ruhig seine homophile Vorliebe für Frauenkleider und seine (angebliche) masochistische Selbstgeiselung (Zölibat) ausleben, aber hier fliegt dieser Kuttengeier über sich hinaus.
Was bedeutet dagegen die ohnmächtige Entgleisung eines "rechtsradikalen" Jugendlichen, wenn er mit dem Hitlergruß provoziert? Ohne solches Verhalten tolerieren zu wollen, doch sei ein Vergleich erlaubt. Da er bestens dazu geeignet ist, aufzuzeigen, welche Prioritäten die heiligen Hüter der Moral und ewigen Beschützer der "rechtsstaatlichen Demokratie", diese Ritter aus Politik und Medien, setzen!
Lieber Leser, verharren sie einen Augenblick und denken sie über solche Aussagen nach.
Gerade noch wurde "ehrliche Aufklärung" versprochen. Gerade noch wurde das Bemühen* darum, Kinder schützen zu wollen, versprochen. Allerdings muss das dann ein Versprecher gewesen sein. Wem gilt wirklich das Bemühen, wem gilt wirklich der Schutz?
Wissen diese (potentiellen) Sexualkannibalen nicht um das Amt, welches eine Leutheusser-Schnarrenberger auszuführen hat? Die Lobbyisten der Kirche wissen, das sie Justizministerin der BRD ist und nicht Schutzheilige der katholischen Kirche. Doch sie ignorieren diese Tatsache. Unbewusst? Niemals.
Und selbst in ihrer Funktion als Justizministerin verhält sich Leutheusser-Schnarrenberger dabei noch lammfromm.
Wäre ich Justizminister, hätte es zahlreiche Haftbefehle gegen Kirchenfürsten gehagelt. Wegen Verdunklungsgefahr. Armeen von Ermittlern hätten durch eine flächendeckend und gut organisierte Aktion, tonnenweise Kirchenakten aus den letzten Jahrzehnten beschlagnahmt. Kircheninterne Ermittlungsakten aus den letzten 60 Jahren, die jedem Staatsanwalt die Arbeit ersparen und als Anklageschrift gereichen würden.
Und jeder kirchliche Unterzeichner und Verantwortliche der entsprechenden Akten, hätte eine Anklage, nicht nur wegen Beihilfe, am Hals. Wenn schon kein Strick, dann wenigstens 'ne Klage.
Da selbst für die schlimmsten Fälle eine maximale Verjährungszeit von zwanzig Jahren gilt, hätte man zumindest die Möglichkeit, die Täter und Verantwortlichen der sozialen Ächtung auszuliefern. Das hätte den Vorteil, das diese Personen einen Karriereknick in ihrer Biographie zu verzeichnen hätten und jegliche Ansprüche aus der Rentenkasse verlieren würden. Wegen Amtsmissbrauch.
Machen wir uns nichts vor. Der Kirche würde ein solches Vorgehen nicht wirklich schaden. Der sexuelle Missbrauch innerhalb der Kirche würde zukünftig nicht aufhören. Eine Eiche stört sich nicht daran, wenn sich eine Sau an sie reibt. Doch hat diese Sau auch noch eine Kettensäge parat, dann wird die Sache auch für die Kirche ernst:

Wozu benötigt unser Land das Reichskonkordat der Regierung Hitler?
Es ist jetzt, nachdem der Riese Kirche ein öffentliches "dududu" hinnehmen musste, wieder einmal eine passende Gelegenheit dazu, ihm einen wirkungsvollen Faustschlag in seine scheinheilige Visage zu versetzen.
Milliarden T€uro Subventionen aus Steuermitteln könnten dadurch jährlich eingespart werden.
Wenn schon nicht aus Moral und Ethik heraus, dann sollte doch wohl spätestens beim Geld die Freundschaft aufhören.
Dafür zieht man doch noch gleich ein Knie hinterher, oder etwa nicht?
Nutzen wir die Gelegenheit und treten auch danach noch hinterher!
Ein Oligarch weniger ist besser als nichts.
Für eine bessere Zukunft!

*Falls sie dieses Wort in ihrer Personalakte vorfinden, dann heißt das, dass sie eine faule Sau sind.
** Die Kirche gibt doch selbst zu, wie sie bisher mit diesen Straftaten umgegangen ist und zukünftig umzugehen gedenkt.

siehe auch: Ultimative Unverschämtheit

"GIPFEL DER SCHEINHEILIGKEIT!": GBS KRITISIERT KIRCHLICHEN UMGANG MIT MISSBRAUCHSFÄLLEN

Mit deutlichen Worten hat der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung die jüngsten Aussagen der Deutschen Bischofskonferenz zu den bekannt gewordenen Fällen von sexuellem Missbrauch in katholischen Institutionen kritisiert. "Bislang haben wir uns mit Kommentaren zum Thema ‚Sexueller Missbrauch in der Kirche’ bewusst zurückgehalten, da dies ein sehr komplexes Problem ist, das man nicht eindimensional auf zölibatäre Lebensführung zurückführen kann", erklärte gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon am Stiftungssitz in Mastershausen. "Doch nach den jüngsten Verlautbarungen der Deutschen Bischofskonferenz kommen wir nicht umhin, Stellung zu beziehen."

Als "schamlos" bezeichnete Schmidt-Salomon das "24-Stunden-Ultimatum", das der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gestellt hat: "Ich frage mich, in welcher Welt Herr Zollitsch eigentlich lebt!" Die Ministerin habe völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass sich die katholische Kirche bislang nicht gerade durch eiserne Konsequenz bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen ausgezeichnet habe: "Dass Zollitsch es als ‚schwerwiegende Attacke gegen die katholische Kirche’ wertet, wenn endlich einmal eine Politikerin den Mut aufbringt, die Wahrheit zu sagen, zeigt, wie problematisch das Verhältnis von Staat und Kirche in Deutschland noch immer ist!"

Besonders scharf kritisierte der gbs-Sprecher den Versuch des Freiburger Erzbischofs, "die Missbrauchsfälle in katholischen Institutionen herunterzuspielen." Wie die ‚Taz’ am Montag berichtete, hatte Zollitsch behauptet, dass das Risiko, sexuell missbraucht zu werden, in Familien "36 mal größer" sei als beim Kontakt mit einem katholischen Priester, weshalb es "völlig falsch" sei, der katholischen Kirche ein "strukturelles Problem" zu unterstellen. "Mit dieser Aussage erklimmt Zollitsch gewissermaßen den Gipfel der Scheinheiligkeit!", sagte Schmidt-Salomon.
"Man sollte in diesem Zusammenhang wissen, dass der bischöfliche Vergleich nicht auf einer seriösen, wissenschaftlichen Untersuchung beruht, sondern auf einer tendenziösen Meldung des Domradios. Dort wurden die 94 kircheninternen Missbrauchsfälle, über die ‚Der Spiegel’ vor kurzem berichtete, einfach mit der Gesamtstatistik der polizeilich erfassten Missbrauchsfälle verrechnet. Abgesehen davon, dass die zugrunde liegende Datenlage höchst problematisch ist, führt ein solcher Vergleich schon allein deshalb zu verzerrten Ergebnissen, weil viele Kirchenbedienstete im Unterschied zur Gesamtbevölkerung keinen regelmäßigen Kontakt zu Kindern und Jugendlichen haben."

Schmidt-Salomon zufolge hätten für einen Vergleich mit Familien nur jene Zölibatäre herangezogen werden dürfen, die etwa in kirchlichen Internaten und Heimen permanenten Zugang zu Kindern haben: "Dadurch wäre sofort sichtbar geworden, dass die Kirche sehr wohl mit strukturellen Problemen zu kämpfen hat! Denn über Jahrzehnte hinweg war das Risiko sexueller Gewalterfahrungen für Kinder und Jugendliche, die in christlichen Heimen lebten, um ein Vielfaches höher als das Risiko derer, die in Familien aufwuchsen! Nicht ohne Grund sind die Kirchen heute mit den Forderungen vieler Tausend ehemaliger Heimkinder konfrontiert, die endlich eine Entschädigung für die Verbrechen verlangen, die an ihnen begangen wurden!"

Wie der gbs-Sprecher darlegte, verbesserten sich die katastrophalen Verhältnisse in den konfessionellen Heimen erst, als Nonnen, Patres und Priester zunehmend durch pädagogische Fachkräfte ersetzt wurden:
"Paradoxerweise hat es die Kirche ausgerechnet den viel gescholtenen 68ern zu verdanken, dass es in kirchlichen Institutionen mittlerweile weit seltener zu Missbrauchshandlungen kommt. Schließlich wäre es ohne die 68er-Bewegung kaum zu der großen Reform der Heimerziehung gekommen, in deren Folge sich auch in kirchlichen Betrieben allmählich zeitgemäße pädagogische Ansätze durchsetzten. Sicherlich wird diese Erkenntnis den Herren Zollitsch und Mixa nicht sonderlich gefallen, aber dies sind nun einmal die historischen Fakten! Ich hoffe sehr, dass sich die Öffentlichkeit durch die Ablenkungsmanöver der Kirchenvertreter nicht hinters Licht führen lässt…"

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