Mittwoch, 25. Januar 2012

Schweinegrippe - eine Nachlese

Einer der Kritiker ist der Mediziner Wolfgang Becker-Brüser, Herausgeber des pharmakritischen Arznei-Telegramms. »Es ist erschreckend, daß der Roche-Konzern weltweit jahrelang Milliardenumsätze mit dem Grippemittel Tamiflu einfährt auf einer Datenbasis, die im wesentlichen auf heißer Luft beruht«, äußerte er sich gegenüber junge Welt. Behörden einschließlich der WHO hätten jahrelang ein Medikament empfohlen und propagiert, ohne die Datenbasis zu hinterfragen. Es sei also »kein Wunder, daß Roche mauert, alle Studiendaten zur Verfügung zu stellen«, erklärte Becker-Brüser und resümierte: »Auch in heutiger Zeit läßt sich mit einem ziemlich nutzlosen Mittel noch eine Menge Geld verdienen.«
Junge Welt
Auch in heutiger Zeit läßt es sich eine Menge Geld verdienen? Gerade in der heutigen Zeit läßt es sich eine Menge Geld verdienen. Dank der sich allseits aufgeklärt wähnenden Bürger, die ihre medial geprägte Einbildung für Bildung halten.
Was nutzen Informationen, wenn man sie nicht bewerten kann? Was nutzen Informationen, wenn man unfähig ist, Zusammenhänge zu erkennen oder folgerichtig zu denken?
Ist etwa die mit Daten vollgestopfte Festplatte ihres Rechners intelligent oder gebildet? Sie können sich in ihrem Rechner noch drei weitere Festplatten einbauen und diese mit Daten zuballern, ändern wird sich daran nichts. Der Rechner kann rechnen, denken kann er nicht. Er spuckt nur das aus, was man in ihm eingespeist hat.
Und so funktionieren auch die Menschen. Ihre vermeintliche Bildung ist Ausbildung. Genies und wirklich Gebildete sind weiterhin selten vorzufinden. Hinzu kommt das völlig unbegründete Grundvertrauen in die Autoritäten und der ausgeprägte Drang des Herdentieres Mensch, mit der humanoiden Masse mitzulaufen. Die Regel wird auch hier durch Ausnahmen bestätigt. Vernunft war und bleibt immer nur bei wenigen vorhanden.
So heißt es in besagtem JW- Artikel:
Aber muß man dafür ein Prophet sein? Laut Ärzteblatt erzielt Roche mit Tamiflu einen Jahresumsatz von über einer Milliarde Dollar. 2009, auf dem Gipfel der Hysterie um die Schweinegrippe (H1N1), sollen es sogar 3,37 Milliarden Dollar gewesen sein. Das H1N1-Virus war für die gesamte Pharmabranche ein gigantisches Geschäft, auch wenn sich die beschworene »globale Seuche« bald als »harmloser Schnupfen« entpuppte.
Wenn sich der Umsatz von 1 Milliarde Dollar auf 3,37 Milliarden Dollar steigern läßt, dann sind in diesen gigantischen Summen genügend "Peanuts" enthalten, um die nötige Werbung zu betreiben. Und dazu zählen nun einmal auch Schmiergelder und mediale Kampagnen.
Man muss auch nicht jeden und alles schmieren. Es reicht, wenn bestimmte Schlüsselpositionen beeinflussbar sind. Nachahmer, Opportunisten und Karrieristen sind auf allen Ebenen vorhanden. Ebenso die Fachidiotie. Der Rest ist ein "Selbstgänger".
Das System ist korrupt und baut auf die Korrumpierbarkeit der Menschen. Das System erfordert Korruption und erzeugt sie gleichzeitig.
Kurz, das System ist für ein vernünftiges Miteinander der Menschen unbrauchbar, ja, schädlich. So schädlich, dass es kein vernünftiges Miteinander zuläßt.

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