Sonntag, 2. Dezember 2012

Monti verkündet das Ende der solidarischen Gesellschaft

Politik und Banken brechen also mit dem allen westlichen Demokratien zugrunde liegenden Ideal der solidarischen Gesellschaft. Sie opfern die soziale Marktwirtschaft verbunden mit Freiheit und politische Selbstbestimmung der Bürger, die dem Einzelnen, gleich welcher Herkunft, Aufstieg und Teilhabe versprachen, ihrer unersättlichen Gier nach Reichtum und Macht. Die große Idee, mit dem der Westen einst gegen den kommunistischen Ostblock antrat, ist ihnen keinen Cent mehr wert.
GEOLITICO, "Monti verkündet das Ende der solidarischen Gesellschaft"
Es ist falsch, davon auszugehen, dass die "soziale Marktwirtschaft" (Keynesianismus) ein "Ideal" der kapitalistischen Industriestaaten gewesen wäre.
In deren Propaganda und in den Sonntagsreden der Polit-Marionetten vielleicht, aber nicht im Sinne des Systems, das schon immer auf Profitmaximierung aus war.

"Der Westen" trat mit diesem System der "sozialen Marktwirtschaft" gegen den "kommunistischen Ostblock" an.
Das ist richtig. Allerdings war von Anfang an klar, dass der Sieg über den "kommunistischen Ostblock" gleichzeitig das Ende der Phase der Zugeständnisse, also der "sozialen Marktwirtschaft" bedeuten würde.

Was wir seit mehr als 20 Jahren erleben, ist kein Zufall.
Es ist die Rückkehr zu einem Kapitalismus, den es bereits vor den sozialen Errungenschaften gab.
Es ist die Rückkehr zum lupenreinen Kapitalismus.

Freiheit, Demokratie, Rechtstaat, Menschenrechte...
Das sind doch nur alles Phrasen, die zu keiner Zeit wirklich mit Inhalt gefüllt waren.
Es sind Phrasen, um dem System eine moralische Legitimation zu verpassen.

Weshalb sollte dem "Westen" die "große Idee" noch "einen Cent wert" sein?
Glaubt doch dieser "Westen" daran, dass er die Idee einer sozialistischen Gesellschaft für immer besiegt hat und der "Kapitalismus" das Nonplusultra der menschlichen Gesellschaftsformen wäre.

Raffgier nach Macht und Gold machen blind.
Nichts ist für die Ewigkeit!
Und selbst die Foltern der Inquisition vermochten nicht die absolutistische Macht der Kirche zu erhalten.

Der "Westen" wird an der von ihm geschaffenen Realität scheitern.
Er wird an der von ihm propagierten und geheuchelten Moral, aber auch an seiner Popanz-Gier ersticken.
Es ist nur eine Frage der Zeit.
Die Totenpapiere sind längst ausgestellt. Es fehlt nur noch das historische Datum.

1 Kommentar:

  1. Grundvoraussetzung des Denkens – sofern es das menschliche Zusammenleben im weitesten Sinne betrifft – ist die Unterscheidungsfähigkeit zwischen Marktwirtschaft und Kapitalismus, die dem unbewussten Kulturmenschen seit jeher von der Religion (selektive geistige Blindheit gegenüber makroökonomischen Konstruktionsfehlern) verwehrt wird.

    Der Weisheit letzter Schluss

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