Samstag, 4. Januar 2014

Noch immer sterben Menschen an den Folgen des Zweiten Weltkrieges, doch die Verantwortungsträger behindern die Gefahrenabwehr

In Euskirchen hat es einen Baggerfahrer tötlich erwischt, als dieser bei Bauarbeiten ein alliiertes Freiheitssymbol zur Explosion brachte. Ein tragisches Schicksal, wie es gar nicht so selten vorkommt.
Erst 2008 hatte es einen westdeutschen Landwirt zerrissen, als dieser bei Mäharbeiten auf eine alliierte Phosphorbombe traf.

Zurecht stellt sich die Frage, weshalb sich unsere "Freunde" selbst heute noch weigern, zur möglichst effektiven Aufklärung von Blindgängermunition beizutragen.
Tausende Bomben werden noch als Blindgängermunition vermutet. Deshalb wären Fotos, die nach Bombardierungen zur Ergebnisauswertung angefertigt wurden und die Bombardierungspläne der Alliierten für das effektivere Auffinden dieser gefährlichen Altlasten hilfreich. Jedenfalls basiert die Zurückhaltung nicht auf Jux und Tollerei der Alliierten, denn die dürften ernste Gründe dafür haben, um ihre Freundschaft auch auf diesem explosiven Gebiet unter Beweis zu stellen.

Und auch der deutsche Staat bemüht sich Kraft seiner Wassersuppe mit Leibeskräften darum, denjenigen das Leben zu versüßen, die wagemutig genug dazu sind, ihre Gesundheit und ihr Leben auf's Spiel zu setzen, um in unser aller Interesse die lebensgefährlichen Frohbotschaften zu entschärfen.
Unglücksstelle in Euskirchen, Foto: dpa
Denn während beispielsweise "Papa Staat" seinen Kuttengeiern wie Tebartz- van Elst Ministergehälter finanziert oder seinen Notaren vollkommen leistungsgerecht für eine einzige Unterschrift mehrere Hundert €uro zukommen läßt, treibt er es bei den Gehältern der Bombenentschärfer auf die Spitze des schlechten Geschmacks.
Die Wahrheit unserer Leistungsgesellschaft, deren heuchlerisches Motto bekanntlich dasjenige ist, dass diejenigen, die Verantwortung übernehmen, auch entsprechend belohnt werden, verdeutlicht sich anhand solcher Ungerechtigkeit: Unglaubliche eintausendneunhundert €uro Netto zahlt der Staat monatlich für die Dienste eines Mitarbeiters des Kampfmittelräumdienstes.
Angesichts solcher Luxusvergütung könnte man meinen, die dafür Verantwortlichen gehen davon aus, dass sich die Spezialisten vom Kampfmittelräumdienst hauptsächlich damit beschäftigen, sich die Sonne auf den Eiern scheinen zu lassen.

Wohlgemerkt lebt unser Lohnbeispiel in Mecklenburg-Vorpommern, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Früher, vor den Reformen, die ständig neue Reformen erfordern, damit der Betrug am Volk nicht allzu deutlich wird, liessen es die von Politikern und anderen Klugscheißern vergötterten Sachzwänge sogar zu, dass unser Spezialist vom Kampfmittelräumdienst eine unbefristete Anstellung als Angestellter vorweisen konnte.
Heute, nach den Reformen, ist davon nur noch ein befristetes Angestelltenverhältnis geblieben. Der Arbeitsvertrag gilt nur für zwei Jahre, muss dann wieder verlängert werden. So spart man sich ein paar €uro, falls doch 'mal etwas schief geht. Der Witwe und den Halbwaisen soll es schließlich nicht allzu gut gehen. Einen Ehemann und Vater zu verlieren, ist nun einmal weniger wert, als das Händeschütteln eines Strafverteidigers am Prozeßtag.
Und wann passiert überhaupt schon 'mal so'n Unglück?

Nun, seit 2000 haben 11 Mitarbeiter der Kampfmittelräumdienste ihr Leben verloren.
Als ungefährlich läßt sich deshalb dieser Beruf wohl nicht bezeichnen. Aber die mangelnde mediale Aufmerksamkeit über diese tragischen Unglücksfälle läßt sich dadurch erklären, dass die Unglücklichen weniger zur Ablenkung von der gesellschaftlichen Wirklichkeit dienen, als das derzeit mit einen ehemals rundendrehenden Steuerflüchtling getan wird.

Ach, und das wie überall in den Behörden beim Fußvolk eingespart wird und somit auch beim Kampfmittelräumdienst personell nicht nachbesetzt wurde, soll hier nicht unerwähnt bleiben, hat aber trotzdem Lücken geschaffen, die für Parteibuch-Experten nun wirklich nicht vorhersehbar waren.
Ein Halleluja auf deren Experten-Weisheit, die man in ehrlicheren Zeiten noch als das bezeichnete, was sie wahrlich ist: Fachidiotentum und Scharlatanerie!

Die Jungen können die Lücken nicht schließen, denn diese vorsätzlich begangene Personalpolitik hat dafür gesorgt, dass die klugen Ratschläge der alten Hasen ausbleiben müssen und die unbezahlbaren Erfahrungsschätze und das Fachwissen der Alten nicht wie erforderlich an die Folgegeneration vererbt werden kann.
Immerhin befinden sich noch immer tausende Sprengkörper in deutscher Erde und nicht immer ist den Spezialisten vom Kampfmittelräumdienst bewußt, wie die jeweilige Bombe zu entschärfen ist.
Wozu benötigt man in solchen Augenblicken den weisen Rat der Erfahrenen?
Tja, alles wird gut...oder so ähnlich und wer daran glaubt, ist dämlich.

Übrigens hört man in Sachen Kampfmittelräumdienst überhaupt nichts von einer geplanten Frauenquote, wo doch Frauen auf diesem Gebiet eindeutig unterrepräsentiert sind. Woran das wohl liegen mag? Die Gleichmacherei und die Umpolung erfahren hier offensichtlich ihre Grenzen.
Doch dazu vielleicht später mehr.

An dieser Stelle grüße ich die Männer vom Kampfmittelräumdienst:

Danke, dass es euch gibt!

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