Samstag, 21. Mai 2016

Eine Abrechnung mit dem kirchenstaatlich organisierten Gutmenschentum (die Rechnung zahlen alle)

Bestimmte Werte und Prinzipien vertritt jeder Mensch. Jedoch können diese Werte und Prinzipien unterschiedlich, ja, sogar sich gegenseitig ausschließend sein. Und selbst, wenn das gleiche Wort benutzt wird, heißt das noch lange nicht, dass jeder das Gleiche darunter versteht. Es bleibt eben eine Frage der Definition. Letztendlich dienen die Werte und Prinzipien der Bewerkstelligung des Lebens, sie verleihen dem Leben seinen Sinn.

Solange die Werte und Prinzipien des einzelnen Menschen oder die einer Herde Menschen nicht grundsätzlich gegen das (ungeschriebene) Sittengesetz der nächst höheren Gemeinschaftsebene verstoßen, ist gegen sie zunächst nichts einzuwenden. Doch kommen wir nun vom allgemeinen zum praktischen Aspekt.
Das sogenannte Gutmenschentum stellt eine mehr oder weniger homogene Werte- und Prinzipiengemeinschaft dar. Diese stützt sich vorgeblich auf die gemeinhin als westlich, christlich und humanistisch bezeichneten ethischen Standards der von Europiden geprägten Nationen und Völker. Einmal davon abgesehen, dass das Gutmenschentum in dem irrationalen Irrtum bzw. Glauben einbetoniert ist, dass seine Werte und Prinzipien eine universelle Bedeutung für die Menschheit oder jeden einzelnen Menschen besitzen würden bzw. haben müssen, lassen sich all diese Werte und Prinzipien mit der Materie vergleichen.
Um das abzurunden und es zu unterstreichen, sei an dieser Stelle an den universell gültigen Satz einer europäischen Geistesgröße erinnert. Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim (1493-1541), besser bekannt als Paracelsus der Arzt, formulierte ihn dereinst.
Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis macht's, daß ein Ding kein Gift sei.
Dass sich die Werte und Prinzipien des realexistierenden Gutmenschentums mehr und mehr als Gift für die freiheitlichen Bürgerrechtegesellschaften entuppen, die von den europiden Kulturvölkern hervorgebracht wurden, muss hier nicht weiter erläutert werden. Die praktische Umsetzung der gutmenschelnden Werte und Prinzipien richtet sich dabei zunehmend gegen den eigentlichen Sinn eben dieser Werte und Prinzipien. Man kann mit Fug und Recht von einer Pervertierung dieser Werte und Prinzipien reden, die am Ende dieser grotesken Irrfahrt zur Abschaffung der Gesellschaft und ihrer Wertvorstellungen führen wird. Wobei es berechtigten Grund zu der Annahme gibt, dass das sogar das erklärte Ziel all der kirchlichen und weltlichen Pfaffenseelen sein könnte.
Wer Werte und Prinzipien, die ausschließlich universell gedacht und angewendet werden sollten, so interpretiert, dass sie zwangsläufig zum Nutzen der Einen und zum Schaden der Anderen wirken, erzeugt damit nicht nur das Gift für die Anderen, sondern er missbraucht auch diese Werte willkürlich. Man kann es auch anders formulieren. Gegen diese Werte und Prinzipien ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Der in ihnen enthaltene Idealismus ist gut, das heißt, solange er nicht vom Dogmatismus verdrängt wird. In den Händen von fanatisierten Ideologen, asozialen Elementen und lebensfremden Idioten müssen diese Werte und Prinzipien jedoch zu Gift ausarten, aus dem selben Grund wie sich die Erde um die Sonne dreht.

Im Übrigen taugen all diese Werte und Prinzipien nicht wirklich zu etwas Guten, solange sie nicht zugleich die Verpflichtung ihnen gegenüber beinhalten. Keine Pflicht, kein Recht. Meinetwegen führt Pflichtverletzung zur Verringerung des Rechtsanspruches, aber die Verweigerung der Pflicht muss mit der Verweigerung des Rechts einhergehen. Wer zum Beispiel mordet, soll sich nicht auf den Schutz des Lebens berufen können. Wer andere Religionen unterdrückt und verachtet, soll darin nicht noch vom Deckmantel der Religionsfreiheit unterstützt werden. Und wer anderen das Maul verbieten will, darf sich nicht auf die Meinungsfreiheit berufen können, falls er sich selbst in den verbalen Nesseln wiederfinden sollte.

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